Workshop "Irische Musik"
Ankommen, auspacken, einrichten in Begleitung von irischer Musik: Ganz schnell waren die 12 Kursteilnehmenden mitten drin im Thema des Workshops.
So überraschte es nicht, dass von allem Anfang an die Teilnehmenden unbedingt die Tinwistle ausprobieren wollten.
Nachdem die Griffe geklärt, die D-Durtonleiter ausprobiert und ein wenig automatisiert war, ging es schon an die erste irische Melodie, auswendig – versteht sich. Hier zeigte sich bereits im Kleinen das Andersgeartete der irischen Musik: die Entwicklung der Melodie überraschte, sie entsprach nicht den Hörerwartungen. Es war eine neue Sprache, deren Merkmale es nun kennenzulernen galt.
Der Kursleiter Andreas Habert verstand es wunderbar, dieses Neue, dieses Irisch-Spezifische zu zeigen. Anhand von Notentexten erläuterte er, wie die Iren ihre Musik mit der Zunge artikulieren: deutlich anders, als wir es zum Beispiel von der Barockmusik her gewohnt sind.
Eine weitere Art von Artikulation, die Fingerartikulation, die manche vom Dudelsack her kennen (die einzelnen Töne werden nicht mit der Zunge angestossen, sondern durch das Heben einzelner Finger voneinander getrennt), wird auf der Tinwistle angewendet. Spätestens hier wurde klar, dass es einer ganz eigenen Spieltechnik bedarf, um irische Melodien autentisch erklingen lassen zu können.
Natürlich mussten auch die irischen Verzierungen Cuts, Rolls, Slides und wie sie alle heissen, thematisiert sein. Andreas Habert, ganz Musiker, spielte zu ihrer Illustration immer wieder Melodien aus seinem schier unerschöpflichen Repertoire.
Als erfahrener Pädagoge und Kursleiter verstand er es dann gegen Ende des Kurses auch noch mühelos, die Kursteilnehmenden – ausgehend von zwei nach gewissen Regeln gespielten Tonleitern – zu einfachen Improvisationen einzuladen.
So fand mit diesen wunderbar harmonisch improvisierten Klängen dieser Workshop mit einem sehr engagierten und äusserst kompetenten Kursleiter viel zu schnell seinen Abschluss.
D.M.